Wie ihr mittlerweile schon wisst, besteht Dunedin vorallem aus ziemlich steilen Hügeln. Während sich die Altstadt (doch, die kann man wirklich fast schon so nennen) auf Meereshöhe auf einem flachen Stück Land ausbreitet, kleben fast alle Wohngebiete an den umliegenden Hügeln fest. Ein Wunder, dass die alle so gut kleben! Dunedin rühmt sich mit der “steilste Strasse der Welt”; jedoch bin ich ziemlich sicher, dass es mehrere Strassen gibt, die diesen Titel verdienen. Also steil hier heisst: Velofahren kann man vergessen, mit dem Auto habe ich schweissige Hände, weil ich mir vorstelle, wie sich das Gefährt vorne auftürmt und sich rückwärts überschlägt und zu Fuss brennen beim Hochgehen die Waden und beim runtergehen die Oberschenkel.
Hügel haben Vor- und Nachteile:
Ganz besonders toll sind sie meiner Meinung nach für das Stadtbild. Ich als Schaffhauserin bin mit Hügel aufgewachsen und für mich sind Hügel (zusammen mit Bäumen) das wichtigste verschönernde Landschaftsmerkmal einer Stadt. Ebenfalls fantastisch sind die unterschiedlichen Blickwinkel, die einem die Hügel verschaffen. Sie halten uns definitv fit und zäh und heizen auch an windigen Tagen kräftig ein.
Der grosse Nachteil der Hügeligkeit zeigt sich in Zusammenarbeit mir der wandernden Sonneneinstrahlung. Manche Häuser sind etwas ungeschickt ausgerichtet, andere gleich in ein Schattenloch gebaut und wieder andere haben sehr eingeschränkte Besonnungszeiten. Momentan stört uns das aber wenig, denn “unser” Haus auf dem Pine Hill fängt die Sonne ganz ausgezeichnet ein; was die lausige Isolation (unten Watte, oben nichts und einfachverglaste Fenster…) schon fast wieder etwas gutmacht. Noch.
Aber ich war ja mit den Hügeln noch gar nicht fertig. Unschön ist auch, wenn man mit dem Velo unterwegs ist und dabei die falsche Strasse erwischt. Solches Fehlverhalten bestraft Dunedin mit dem herben Verlust oder dem nutzlosen Gewinn von zahlreichen Höhenmetern.
Um euch das noch in Zahlen zu beschreiben: Von unserem Zuhause bis in die Stadt sausen wir in ca. 1 Minute 135 Höhenmeter die Hauptstrasse runter- um nach Hause zu kommen strampeln wir diese in 17 (Louie) bis 22 (Simone) Minuten wieder hoch.
Mit meinen März-Jobs, die an zwei verschiedenen Orten waren, habe ich so täglich ca. 200 Höhenmeter rauf und runter eingesammelt.
Eine nette Abendspaziergang- Entdeckung beförderte uns eines Sonntags auf den Mt Carghill, die höchste Erhebung in der Nähe und sozusagen der Hausberg der Stadt. Der Gipfel lässt sich zu Fuss von unserer Haustüre aus erreichen und ist lediglich 8 km und 520 Höhenmeter entfernt. Ein netter Abendspaziergang also der uns wabblige Beine, einen ordentlichen Appetit und eine beeindruckende Aussicht beschert hat.
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